Für heute planen wir einen Ausflug an das Cabo de Gata, das Kap des Achats, einen Naturpark, der sich im Osten an die Bucht von Almería anschließt. Unser Zimmer ist zur Morgensonne hin ausgerichtet und hat seitlichen Meerblick. Die ersten Sonnenstrahlen wecken uns. Zeit für ein ordentliches Frühstück. Ein Wunsch, der hier durchaus erfüllt wird.
Fast ein Pauschaltourist
Urlaubsfeeling der ganz anderen Art entsteht in so einem Anlagenhotel am Meer. Individual ist an sich deutlich eher unseres als Massenpauschaltourismus, aber ab und an, erst recht in der Nebensaison, geht auch einmal so ein Hotel. Retamar ist ein kompletter Urlaubsort auf der grünen Wiese mit vielen Apartments, Golfplatz und großen Hotelanlagen. Am Meer gibt es eine lange Promenade.
Mietwagenfreuden
Auf dem Weg zum Naturpark macht unser chinesischer SUV Ping Ping: Reifendruck überprüfen. Solche Nachrichten sind immer eine wahre Freude in einem fremden Land und mit einem Auto, das man nicht so gut kennt. Tankstellen gibt es hier zum Glück reichlich und – anders als in Italien – sind sie gut zugänglich, zumindest in unserem Fall heute, auch mit Luft ausgestattet. Für einen Euro pumpen wir flott die vier großen Reifen auf und suchen danach eine halbe Stunde im Menü des Autos, wo man die Luftdrucksensor zurücksetzen kann. Intuitiv ist etwas anderes.
Traumhaftes Cabo de Gata
Anschließen setzen wir unsere Fahrt über San José zum Cabo de Gata fort. Dabei kommen wir an unzähligen Gewächshäusern vorbei, wo unsere Supermarkttomaten wachsen. Alle mit Folien bespannt, die ein ziemliches Umweltproblem sind ebenso wie der enorme Wasserverbrauch in der Halbwüste. Dafür hat die Region Sonne satt und geheizt wird hier auch kein Gewächshaus. Wenn man von San José aus in den Naturpark hinein fährt, dann erreicht man die Traumstrände am besten. Die Zufahrt kostet im Sommer 5 EUR, im Winter sind die Strände dagegen frei zugänglich. Vom großen Parkplatz am Playa de Mónsul gelangt man direkt zum wohl schönsten Strand der Gegend. Zudem kann man von hier wunderbar kleinere und größere Wandertouren durch den Naturpark starten. Jetzt im Frühling ist dieser deutlich grüner und viele Pflanzen blühen. Endlich haben wir auch mit den Temperaturen Glück. Es sind deutlich über 15 °C. Fast schon Badewetter, aber nur fast!
Playa de Mónsul
Zuerst erkunden wir die Hangdüne am Playa de Mónsul. Von oben ist der Blick atemberaubend schön. Die Felsen sind im Übrigen vulkanischen Ursprungs. Die Erosion hat diese fantastischen Strukturen erschaffen. Im Windschatten der Hügel genießen wir die Sonne und können prima entspannen. Wetter gehts über Pfade und die Straße hinauf zum Mirador de Vela Blanca an der Kommunikationsstation. Es ist keine große Wanderung, aber sehr sehr schön.
Tapas in Almería
Am Abend fahren wir nach Almería, was nur eine Viertelstunde entfernt ist. Wir parken am Fährterminal und laufen hinein in die Altstadt. Es ist immer wieder gewöhnungsbedürftig, wie spät hier gegessen wird. Vor 20:00 Uhr öffnet abends keine Küche, viele sogar erst 20:30 Uhr. Deswegen nutzen wir die verbliebene Zeit für einen kleinen Spaziergang zur Kathedrale und zur Festung Alcazaba de Almería. Sehr nett in den Tapas-Bars hier ist, dass die Tapas gratis zum Getränk gereicht werden. Teilweise zahlt man einen kleinen Aufpreis bei aufwändigeren Tapas. Die Hauptgerichte können zudem geteilt werden. Heute gab es Tomahawk vom Iberico. Butterzart und lecker!