Jasper

Die Wolken hängen noch tief, als wir in den Jasper Nationalpark fahren. Aber die Berge reißen kleinere Lücken hinein, sodass es immer wieder helle Momente gibt. Wenn es regnet, dann meist nur leicht. Für die Jahreszeit scheint es uns, sehr trocken zu sein. Zunächst fahren wir in den Maligne Canyon. Der Hauptparkplatz ist direkt am Canyon.

Maligne Canyon

So kann man frei entscheiden, wie weit hinein jeder laufen möchte. Wir drehen die große Runde bis zur 6. Brücke. Da wir oben starten, geht es bis zur Kehrt im Wesentlichen nur bergab. Der direkte Weg vom Parkplatz lässt einem jedoch ein Highlight verpassen. Ein toller Wasserfall befindet sich an der ersten Brücke etwas oberhalb. Der Maligne River schneidet sich tief in den Kalkstein. Die Brücken bieten schöne Einblicke nach weit unten. An der 5. Brücke hört das Spektakel mehr oder weniger auf. Hier befindet sich auch der Aufstieg für den Weg zurück. Dieser verläuft oberhalb. So bekommen wir unerwartet noch einen schönen Blick auf den Ort Jasper.

Maligne Valley

Hier hätten wir direkt hin fahren sollen. Aber wir entscheiden uns für das Maligne Valley. Im Sommer sicher keine schlechte Wahl. Aber im Moment ist das Tal ein trauriger Anblick. Ein Waldbrand hat viel Wald zerstört. Der Medicine Lake ist trocken. Später lese ich, dass das normal ist. Das Wasser versickert über den Winter im Karst und tritt erst oberhalb des Maligne Canyon wieder aus. Erst die große Schneeschmelze füllt den See wieder. Ob soviel Wasser noch kommt? Am Maligne Lake am Ende der Straße ist es uns zu kalt. Für einen zugefrorenen See sind wir heute nicht bereit.

Jasper

Also Kommando zurück nach Jasper, was immerhin eine knappe Stunde Fahrt bedeutet. Deutlich tiefer und näher an Jasper gelegen ist der Pyramide Lake. Die kleine Insel im See ist malerisch. Im Hintergrund liegt der Pyramide Mountain, der heute fast durchweg von der Sonne durch die Wolken angestrahlt wird.

Jasper ist ein kleiner Touri-Ort und das Zentrum der Region. Spontan entscheide ich mich für den Besuch des örtlichen Barbers. Bevor ich noch als Sasquatch durchgehe. Hinterher hätte ich mich gleich für die Gebirgsjäger anmelden können. Aber die Haare wachsen schon wieder.

Edith Lake

Der Schrittezähler verlangt noch nach mehr Bewegung. Unsere Wahl fällt auf den Edith Lake nur wenige Minuten von Jasper entfernt. Der See entpuppt sich als hervorragende Wahl. Die Spätnachmittagsonne scheint nun warm. Der See strahlt im schönsten Türkis. Wir umrunden den See einmal und sind auf dem Weg fast allein. Unterwegs begegnen uns Maultierhirsche.

In der Ferne hören wir Geheul. Zurück im Auto und auf dem Weg nach Hinten läuft vor uns ein Kojote über die Straße. Ein schöner Wapiti mit Geweih grast direkt an einer Ausfahrt.

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