Nachdem wir gestern in Lake Louise waren, steht heute die zweite und größte Ortschaft innerhalb des Banff-Nationalparks auf dem Programm. Die Hotels im Park sind horrend teuer. Deshalb schlafen wir in Canmore, das wenige Minuten außerhalb, aber trotzdem super genial umgeben von eindrücklichen Bergen liegt. Besonders die Ostseite des Mount Rundle mit seinen schroffen Gipfeln ist spektakulär.
Johnston Canyon
Eine der großen Attraktionen in der Nähe von Banff ist der Johnston Canyon. Zwei größere Parkplätze stehen zur Verfügung. Da aber der Andrang groß sein kann, entschließen wir uns für einen frühen Start und sind bereits 8 Uhr vor Ort. Keine fünf Autos sind da schon dort. Entweder liegt es am Montag, am Wetter oder woran auch immer. Uns soll es recht sein. Den Canyon und Wanderweg haben wir so fast für uns allein.
Die Schlucht ist bestens über einen asphaltierten Weg, Stege und Brücken erschlossen. Das türkisfarbene Wasser, die moosbewachsenen Felsen und Engstellen machen ihn besonders. Dazu gibt es zwei Wasserfälle. Der untere ist der kleinere, der obere ist größer und sehr eindrucksvoll. Nach dem oberen Wasserfall geht der Wanderweg weiter hinauf ins Tal, von dort an allerdings als ganz normaler Weg durch den Wald. Im Hochtal liegen noch die Ink Pots, farbige Quellbecken. Kaltes Quellwasser tritt hier in unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus. Je langsamer desto grüner ist das Wasser. Die stärkeren Quellen haben tiefblaue Becken.
Mount Norquay Lookout
Nach viereinhalb Stunden sind wir wieder am Parkplatz. In der Zwischenzeit ist es voller geworden. Jetzt wird an den Viewpoints Schlange gestanden. Vom Canyon fahren wir zum Mount Norquay Lookout, der an der Zufahrt zum Mount-Norquay-Skigebiet liegt. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Ortschaft Banff. Zu unserer großen Freude grasen auf der Wiese Dickhornschafe, die überhaupt keine Scheu haben und sich in aller Ruhe fotografieren lassen. Auf dem Rückweg nach unten stehen direkt neben der Straße Wapiti, die ebenfalls tiefenentspannt Grasen.
Banff
In Banff selber gibt es eine Menge Touri- und Outdoorbedarf, Restaurants und Cafés. Es ist durchaus nett hier. Nach dem Bau der Eisenbahn wurde die Siedlung in den 1880er Jahren primär für touristische Zwecke gegründet. In der Nähe hatten Arbeiter der Eisenbahn heiße Quellen entdeckt, die schnell zum Vorteil der Eisenbahngesellschaft vermarktet wurden. Wenige Jahre später wurde der Park gegründet als zweiter Nordamerikas und dritter weltweit.
Fairmont Banff Springs
Ein Jahr nach dem Park entstand das Fairmont Banff Springs Hotel – ein weiteres der großen kanadischen Eisenbahnhotels. Eine Nacht am kommenden Wochenende kostet schlappe 521 EUR. Einen super Blick auf das Hotel und einen nicht ganz so guten auf die Bow River Falls haben wir vom Surprise Corner Viewpoint. Zum Abschluss fahren wir noch an den Hoodoos Viewpoint, wo wieder Wapiti auf dem Parkplatz zu Abend futtern. Mahlzeit!