Die heutige Tagesetappe führt uns ins Okanagan Valley. Am Lake Okanagan liegt Kelowna. Östlich davon verlief einst die Kettle Valley Railway. Ein Teil davon kann über den Myra Canyon Trail erkundet werden. Bis dorthin sind es von Hope etwa drei Stunden Fahrt entlang des Highway 5 durch die schneebedeckten Cascades und dann über den Highway 97c, der nicht ganz so spannend ist.
Kelowna
Mit der Einfahrt ins Okanagan Valley wird es wieder interessanter. Die Region ist bekannt für ihr warmes und trockenes Klima. Es kommt uns etwas wie Südtirol in Kanada vor. Der Obst- und Weinanbau spielt auch hier eine große Rolle. In der Region West-Kelowna hat es letztes Jahr großflächig über einen Monat gebrannt. Die Ausmaße können wir nur erahnen.
Den Mittag verbringen wir im Kelowna City Park und in Downtown. Es gefällt uns hier wieder ausgesprochen gut. Die Region ist super schön. Bis zum Myra Canyon Trail geht es zunächst mit dem Auto die Berge hinauf. Das letzte Stück verläuft einige Kilometer über eine nichtasphaltierte Straße, die jedoch sehr gut in Schuss ist. Auf dem Parkplatz werden saisonal Fahrräder vermietet. Wir haben unsere vorab online reserviert und sind so schnell startklar.
Myra Canyon Trail
Die Eisenbahnlinie wurde 1915 eröffnet und stellte eine wichtige Verbindung zur Küste her. Primär diente sie dem Bergbau und der Holzwirtschaft. 1973 wurde der Bahnbetrieb auf diesem Streckenabschnitt eingestellt. Danach verfiel die Anlage. Zwanzig Jahre später haben sich Freiwillige zusammengeschlossen und die historischen Brücken instand gesetzt, damit sie sicher für Freizeitzwecke genutzt werden konnten. Doch auch dieser Teil des Valley ist schwer von einem Brand vor 20 Jahren gezeichnet. Dabei wurden die allermeisten historischen Trestles der Bahnstrecke zerstört. Kurz vor dem Brand wurden die Gegend noch zum Provinz-Park und im Jahr des Brandes die Brücken als Denkmäler anerkannt. Für den Wiederaufbau konnte dadurch zumindest auf öffentliche Gelder zurückgegriffen werden. Fünf Jahre hat der Neubau der 15 zerstörten von insgesamt 18 Brücken gedauert.
Der Trail kann nun wieder zu Fuß begangen oder eben mit dem Rad befahren werden. Da die Gesamtstrecke nicht gerade kurz, aber absolut sehenswert ist, ist das Rad zumindest die schnellere Variante. Steigungen sind dabei nicht zu überwinden. Die Trestles sind über die gesamte Strecke verteilt. Kurz vor dem Ende der etwa 11 Kilometer langen Route genießen wir den tollen Blick auf Kelowna und den See. Dabei leisten uns Hörnchen Gesellschaft. Zurück geht es auf dem selben Weg.