Broken Group Islands

Ausgerechnet heute, wo wir eine Bootstour zu den Broken Group Islands machen, spielt das Wetter nicht mit. Es sind dicke Wolken aufgezogen und es ist dunkel wie im November. Bislang wurde unsere Wildlife-Tour nicht abgesagt. So fahren wir wie verabredet gegen halb 10 Uhr zum Hafen. Dort wartet unser Boot von Archipelago Wildlife Cruises mit einigen wenigen anderen Verrückten auf uns.

Wir sind im äußersten Westen Kanadas, quasi kurz vor Japan, und zusammen mit uns auf dem Boot sind lediglich vier weitere Deutsche und drei Engländer. Das Wetter ist nicht optimal, aber alle sind guter Dinge. Die letzten Tage war es auch nicht perfekt, aber meistens doch ganz ok. Vorweg, heute nicht – wir haben kurze trockene Phasen, aber zu allermeist hat es in allen unterschiedlichen Stärken nur eins, nämlich geregnet.

Broken Group Islands

Trotzdem hätten wir den Tag nicht besser als auf dem Wasser verbringen können. Die Broken Group Islands gehören zum Pacific-Rim-Nationalpark. Sie sind abgeschieden und bestehen aus etwa einhundert kleinen Inseln im Barkley Sound. Knapp sechs Stunden sind wir auf dem Boot unterwegs und erkunden diese tolle Gegend. Dabei sehen wir eine Vielzahl an Weißkopfseeadlern, Seehunden, Seelöwen und Seeotter mit Babys. Zum Mittag ankern unsere beiden Gastgeber in einer geschützten Bucht. Wäre es nicht so eisig kalt, man würde sofort in dieses tolle türkisfarbene Wasser springen.

Bär in Sicht

So sitzen wir alle mit dicken Jacken und Kapuzen auf Deck und genießen dennoch. Ich versuche bei gutem Wellengang Fotos mit dem Zoomobjektiv zu machen, was bei diesem Licht und dem Gewackel eine echte Herausforderung ist. Auf dem Rückweg gießt es und es ist eiskalt. Doch gerade jetzt wäre eine gute Zeit, um Bären zu sehen. Sie suchen bei Ebbe nach Fressbarem unter den Steinen. Wir sind schon wieder am Hafen, als unsere Gastgeberin mit Adleraugen in der Ferne einen Bär sieht. Die beiden Gastgeber sind unglaublich engagiert und machen alles möglich. So drehen wir noch eine Extrarunde, alle bibbern, aber für einen Bären ist noch Zeit.

Auf der Weiterfahrt nach Nanaimo schalten wir die Sitzheizung im Auto auf Maximum, genießen noch einen heißen Kaffee bei Tim Hortens und kommen bei einigen Sonnenstrahlen gegen Abend in unserem BnB an. Kurz schlendern wir noch am Strand entlang, wo eine riesige Ansammlung an Weißkopfseeadlern ihre Schlafplätze ansteuert.

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