Auf Auf

Nachdem der hinkende, arme kleine Hund von uns auf Reha geschickt war, kann für uns die Reise nach einer sehr kurzen Nacht losgehen. Um 3:00 Uhr morgens klingelt der Wecker, eine halbe Stunde später unser lieber Taxifahrer an der Tür. Als wir am Flughafen ankommen, ist dort schon gut was los, aber das Personal für den Check-in ist noch nicht da. Üblicherweise wird meine Kamera auf Sprengstoff getestet. Diesmal lernen wir die Gepäcknachkontrolle kennen. Wir wissen jetzt, wo sie ist, warum wir dort hin müssen, erfahren wir nicht. Zum roten Stempel gesellt sich ein grüner. Das war alles. 

Nach der ersten Runde zur frühen Stunde folgt die zweite gegen Mittag. Lufthansa ist beim Service noch nicht wieder da, wo sie einmal waren, aber wir erkennen ein Bemühen. Kaffee gibt es innerdeutsch immer noch nicht, aber dafür ist der Aperitif auf der Langstrecke zurück Heute wird ein Mojito empfohlen (und gekostet). Flott folgt das Mittagessen auf der Höhe von Schottland. Mit einer Prophezeiung trifft der fliegende Prophet immer ins Schwarze, nämlich wenn er bei der Auswahl der Speisen Hühnchen oder Pasta vorhersagt. Beides war trotzdem in Ordnung. Die große Flasche Wasser danach finde ich eine tolle Geste. 

Nach einem kurzen Nickerchen bestaunen wir Grönland und den tief winterlichen Norden Kanadas. Richtung Westküste lassen dicke Wolken nur wenig Sicht zu. Bei unserer Landung in Seattle regnet es. Die Einreise verläuft unkompliziert. Es gibt eine neue App – MPC -, die wir auf dem Weg zu den Koffern ausprobiert haben. Damit verkürzt sich das Anstehen bei der Einreise heute auf Sekunden. Der Beamte ist sehr freundlich und wir unterhalten uns kurz nett. 

Danach scherzen wir, dass wir in diesem Urlaub nicht mit der Ordnungshüterei in Konflikt geraten wollen. Doch diese Rechnung haben wir nicht mit der Straßenbahn gemacht. Vom Flughafen gibt es eine Bahn direkt in die Innenstadt. Am Automaten holen wir uns eine Bezahlkarte, die hier Orca heißt. Am Bahnsteig fragen wir uns, wo wir denn entwerten sollen. Da wir nichts sehen, steigen wir ein. Aber auch im Zug gibt es nichts. Prompt steigt zur nächsten Station die Kontrolle ein. Aber auch dieser Herr ist überaus freundlich. An den anderen Stationen entdecken wir dann auch sofort die gelben Entwerter. Ausgerechnet am Flughafen sind sie besonders gut versteckt. Da das gefühlt allen Touristen scheinbar so geht, bekommen wir eine Verwarnung und die Fahrt geht aufs Haus. 

Unser Hotel liegt zu Fuße der coolen Amazon Headquarters in Sichtweite zur berühmten Space Needle, der wir am Nachmittag noch einen Besuch abstatten. Von dort ist es auch zum Hafen nicht weit. Die Sonne scheint. Die Stadt ist recht ruhig und macht einen sehr netten Eindruck. Wir freuen uns auf morgen. 

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