Das Wetter ist aktuell in Seattle immer eine kleine Überraschung. Deswegen planen wir um und touren zuerst rund um den Lake Union, bevor wir The Museum of Flight am Boeing Field besichtigen. In jedem Fall wollen wir unsere Outdooraktivitäten so legen, dass wir möglichst viel des bislang spärlichen Sonnenscheins abbekommen. Für heute sind viele Wolkenlücken bis in den frühen Nachmittag vorhergesagt. Das nutzen wir aus!
Cheshiahud Lake Union Loop
Rund um den Union Lake führt der Cheshiahud Lake Union Loop mit einer Länge von 10,3 Kilometern. Der Loop verbindet die verschiedenen Parks und Attraktionen rund um den See und eignet sich prima für eine ausgiebige Morgensporteinheit. Wir starten direkt vom Hotel und gelangen zuerst an das Museum of History & Industry (MOHAI) und zu den Seattle Seaplanes. Richtig genial sind die vielen schwimmenden Häuser. Stylischer kann man wirklich nicht wohnen. Viele haben Dachterrassen mit direktem Blick auf den See und die Skyline. Eines wird aktuell für 3,25 Mio. Dollar angeboten. Ein Schnapper!
Kerry Park
Über die University Bridge geht es auf die andere Seite. Ungelogen, auf der Mitte der Brücke, wählt sich mein Telefon ins Eduroam ein. Nicht, dass ich es gebraucht hätte, aber Eduroam verbindet! Am ehemaligen Standort einer Ölfabrik befindet sich heute der Gas Works Park. Von hier aus hat man einen richtig tollen Blick auf die Stadt und wir beobachten die Wasserflugzeuge beim Starten und Landen auf dem See. Zurück auf die andere Seite gehts über die Fremont Bridge und dann weiter entlang des Railroad Parks. Da wir bislang noch nicht im Kerry Park im Stadtteil Queen Ann waren, nutzen wir die Gelegenheit und steigen auf. Vom Kerry Park hat man sicherlich die bekanntes Aussicht auf die Skyline. Leider sind zu viele Wolken am Horizont in den Bergen, sodass wir den markanten fast 4.400 Meter hohen Mount Rainier nicht sehen.
Im Anschluss fahren wir mit dem Bus in den Süden der Stadt. Bis zur Eröffnung des Seattle Tacoma International Airports war das Boeing Field Seattles Flughafen. Hier baute Boeing einst die 737. Mittlerweile werden die mehr oder weniger gut in Renton zusammengeschraubt. Am Boeing Field gibt es noch eine Lackierhalle sowie das Auslieferungszentrum des Herstellers. Die ganz großen Hangars für die Fertigung der Langstreckenflugzeuge befinden sich Everett nördlich von Seattle. Ohne Auto kommen wir da aber nicht besonders gut hin. Deswegen begnügen wir uns mit The Museum of Flight am Boeing Field.
The Museum of Flight
The Museum of Flight ist aber auch fantastisch und definitiv einen Besuch für Aviation Geeks und alle Technikzubegeisternde wert. Mittelpunkt ist die Red Barn, die an die historischen Fertigungsgebäude von Boeing in den frühen Jahren erinnert, als die Flugzeuge noch mit Holz konstruiert wurden. Zudem gibt es zwei große Hallen mit allerlei Maschinen aus den verschiedenen Jahrzehnten.
Im Aviation Pavilion steht eine 747-Testmaschine, die betreten werden kann und Blicke hinter die Verblendungen im Flugzeuginneren zulässt. Gleich daneben steht eine moderne 787, die ebenfalls aus dem Kreis der ehemaligen Testmaschinen stammt, aber innen ausgestattet ist, da diese für die Roadshow genutzt wurde. Mit ihr wurden die Kunden besucht und sollten vom Dreamliner überzeugt werden. Absolutes Highlight ist aber vielleicht nicht ganz eine Boeing, sondern die British Airways Concorde. Wir als Europäer dürfen das sagen 🙂 Sie ist ein wahres Schmuckstück und kann ebenfalls innen besichtigt werden.
In der Ausstellungshalle auf der anderen Straßenseite befindet sich eine Lockheed M-21 Blackbird, die in den 60er Jahren für die CIA zur Aufklärung gebaut wurden und unfassbare 3.529 km/h schnell fliegen konnten. Nebenan steht ein Trainingsmodell des Space Shuttles und eine gebrauchte russische Soyuz. Zur Feier des Tages konnten wir zudem beobachten, wie eine Icelandair 737 MAX zum Überführungsflug nach Reykjavik startete.