Nach einem kurzen Frühstück packen wir fix unsere sieben Sachen in Cáceres und machen uns auf die Autovia nach Norden. Unser Ziel ist die Sierra de Gredos in der Provinz Ávila, die gut zweieinhalb Stunden entfernt ist.
Plataforma de Gredos
Etwas Sorgen hatten wir mit der Schneelage. Als wir in Toledo starteten, sahen wir die Gipfel der Gredos tief verschneit in der Ferne. In der Zwischenzeit ist das Wetter wärmer geworden und der Schnee zu guten Teilen glücklicherweise – für uns – geschmolzen. Ein guter Wanderparkplatz ist die Plataforma de Gredos, die auch entsprechend ausgeschildert ist. Im Sommer ist der Parkplatz gebührenpflichtig, im Winter nicht. Wir müssen nicht bezahlen und es ist auch nicht allzu viel los, als wir gegen Mittag ankommen.
Steinböcke beobachten
Direkt am Parkplatz sehen wir den ersten Steinbock. Sonderlich scheu sind sie nicht. Viele weitere werden wir noch auf unserer Wanderung zu Gesicht bekommen. Vor einhundert Jahren waren sie fast in der Gredos ausgestorben. Mittlerweile hat sich die Population etwas erholt, seitdem sie unter Schutz gestellt wurden. Von der Plataforma de Gredos startet der Senda de la Laguna Grande. Der Weg ist eigentlich eine kleine Wanderautobahn, die weitergehend mit groben Steinen befestigt ist. Dadurch lässt sich der Anstieg einerseits etwas beschwerlich bewältigen. Andererseits ist er dadurch nicht so matschig.
Senda de la Laguna Grande
Auf den ersten vier Kilometern sind gut 440 Höhenmeter zu bewältigen. Wir treffen auf einige Mitwanderer und viele Steinböcke, die aktuell weiter unten grasen, da oben noch Schnee liegt und es sicherlich auch noch deutlich ruhiger zugeht als im Sommer, wenn viele Spanier hier die Sommerfrische suchen. Die Wiesen sind noch braun, aber die ersten Frühblüher zeigen sich. Einen sehr schönen Blick auf die Laguna Grande hat man am Mirador del Circo de Gredos. Ein herrliches Bergpanorama mit dem Almanzor, dem höchsten Berg der Sierra mit 2.592 Metern und dem Karsee im Tal eröffnet sich.
Wir steigen noch etwas ab hinunter zur Lagune, gehen aber nicht den kompletten Weg. Die Wanderapp zeigt nach links zwei Wege nach oben an. Wir nehmen den zweiten weiter unten. Beide Wege sind nicht direkt ersichtlich vor Ort, aber komplett mit kleinen Steinhaufen markiert. Sie führen beide hinauf in zwei Sättel. So gelangen wir aus dem Tal der Garganta de Gredos zurück in das Tal des Rio Barbelido. Der Aufstieg ist sehr steil und verläuft über eine Geröllhalde mit einigen Schneefeldern. Die Steine sind griffig, die Schneefelder eher weniger. Auf dem Grat erreichen wir unseren höchsten Punkt auf 2.270 Metern. Nachdem wir den Grat überwunden haben, geht es zum Teil auf dem Hintern über einige Schneefelder nach unten zum nächsten Wanderweg.
Puerto de Candeleda
Der Weg bis zur Puerto de Candeleda geht im Wesentlichen leicht bergab. Er ist gut markiert und ausgebaut. An einigen Stellen ist es im Moment sehr matschig aufgrund der Schneeschmelze. Wir genießen das wunderbare Panorama. Immer wieder eröffnen sich neue Blicke. Von der Puerto de Candeleda reicht der Blick ins Tal des Tajo Richtung Toledo, wo wir unsere Rundreise starteten. Ein toller Abschluss!
Am Abend sind wir in Ávila. Todmüde verschieben wir die Erkundung der Stadt auf den nächsten Tag.
Schritte: 25.085
Wetter: leicht bedeckt, 14 °C