Heute fahren wir in die Heimat des Thousand-Island-Dressings und besichtigen bei einer Bootstour Investmentmöglichkeiten für ein kleines Häuschen in pittoresker Lage am Wasser. Doch zunächst starten wir den Tag früh, um möglichst unproblematisch aus Montreal herauszukommen. Doch zuvor muss eine andere Herausforderung gemeistert werden: wie kommen wir zum Auto in die Garage ohne Transponder? Viele AirBnBs bieten hier Check-In ohne Schlüssel mit irgendwelchen Codes etc. an. So auch hier. Das Gebäude ist mit allerlei Sicherheitsgedöns ausgestattet und eigentlich sollten wir unseren Transponder im Zimmer lassen. Aber ohne den kommen wir nicht in die Garage mit dem Fahrstuhl. Also erst das Auto aus der Garage fahren und dann noch einmal nach oben. Ansonsten war das eine ziemlich coole Unterkunft.
Nach 260 Kilometern auf dem Highway erreichen wir Gananoque. Von hier aus starten Bootstouren zu den Thousand Islands. Auch der kleine Ort ist hübsch. Wir trinken noch einen Kaffee und dann geht es schon los. Die Thousand Islands bestehen eigentlich genau genommen aus 1.864 Inseln und liegen im Abfluss des Ontariosees im Sankt-Lorenz-Strom. Die Tour führt im Wesentlichen um Wellesley Island und Hill Islands. Beides sind große Inseln. Zwischen ihnen und dem Festland liegen hunderte weitere kleinere Inseln, von den die allermeisten mindestens ein Häuschen drauf haben. Ein Teil liegt in den USA und der andere in Kanada. Die Grenze verläuft durch den Sankt-Lorenz-Strom und da wir nicht an Land gehen, können wir sie problemlos mehrfach überqueren.
Die Millionaires Row befindet sich in den USA und dort stehen die besonders großen Feriendomizile. So viel muss es vielleicht nicht gleich sein. 1872 nächtige Präsident Ulysses S. Grant hier und machte die Region durch ein Heer begleitender Reporter auf einen Schlag berühmt. Architekt um Architekt baute ein Haus nach dem anderen ans Wasser und reiche Amerikaner richteten ihre Ferienhäuser ein. Besonders sticht Boldt Castle hervor. Es wurde 1900 von Waldorf Astoria Magnat George Boldt, einem deutschen Emigranten, im Stil eines Rheinschlosses errichtet.
Viel schöner sind eigentlich die kleineren und wilderen Inseln, die man mehr auf der kanadischen Seite findet. Ein schöner Ausflug – ohne Bootstour würde man wenig sehen und daher lohnt sich dieser auf jeden Fall.
Am Abend erkunden wir Kingston. Die Stadt hat genau die richtige Größe, schöne alte Häuser und eine lebendige Innenstadt. Die meisten Läden sind auch Sonntagabend noch auf. Die Restaurants sowieso. Wir speisen über den Dächern der Stadt. Gefällt!