Heute ist der Moment gekommen, wo wir unsere Fahrräder gegen das Auto tauschen können. Doch bis es soweit ist, nutzen wir das schöne Wetter am Morgen und machen noch eine Runde Sport. Dafür haben wir uns den Chain of Lakes Trail und den BLT Rails to Trails herausgesucht. Insgesamt sind es 42 Kilometer. Wäre das Wetter besser angesagt, wäre auch der Rest bis Saint Margarets Bay schaffbar. Denn auch das ist wieder ein Traum von Fahrradweg, aber bis wir dort sind! Halifax wurde auf einem Hügel errichtet und der ist steil. Jedes Mal müssen wir drüber hinweg, um irgendwo hin zu kommen.
So auch dieses Mal. Immerhin haben wir jetzt den Dreh langsam heraus. Zu Beginn sind wir noch an den größeren Straßen entlang gefahren, aber das ist weder schön, noch fühlt es sich bei dem Verkehr gut an. Die Nebenstraßen sind jedoch nicht immer durchgängig, aber wir schlängeln uns heute hindurch und bestaunen nebenbei die hübschen Häuschen. Hier dürfen sind auch ordentlich bunt sein. Zäune gibt es nur selten. Jeder hat einen kleinen Vorgarten. Hostas sind hier besonders im Garten angesagt.
Einmal über den Berg hinweg, wieder hinunter ans Meer und hinauf auf den nächsten Hügel. Aber dort beginnt auch schon der Fahrradweg. Dieser folgt wieder einer alten Eisenbahnlinie und ist somit insgesamt schon eben. So macht das Radeln Spaß. Nebenbei kommen wir aus der Stadt hinaus und entdecken das Umland. Dem Namen entsprechend gibt es aller paar Kilometer einen neuen See und ebenso schöne Moore. Hier wachsen unter anderem auch fleischfressende Pflanzen.
Auf dem Rückweg ist es dann auch an der Zeit, im See anzubaden. Das Wasser ist erstaunlich warm. Wir genießen die Sonne und fahren dann aber zügig zum Verleih zurück. Es ist Regen angesagt. Zu dumm, dass der Verleih wieder auf der anderen Seite des Berges liegt … Zur Belohnung gibt es Poutine. Typisch kanadisch: hervorragende Fritten mit Bratensoße, Käse und Topping nach Belieben obendrauf.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus zum Flughafen. Dieser liegt ein gutes Stück außerhalb und der Bus braucht eine Stunde bis dahin. Viel ist nicht los und wir bekommen unseren fahrbaren Untersatz ruckzuck. Es ist ein blauer Jeep Kompass. Wir testen ihn sofort aus und fahren damit zu Peggys Cove. Hier steht Kanadas wohl berühmtester Leuchtturm in einem Traum von Umgebung. Vor der Küste ist 1998 Swissair-Flug 111 abgestürzt. Ein Denkmal erinnert daran.
Wie erwartet zieht der Regen auf. Wir decken uns noch im Supermarkt mit allem ein, bevor es ab Morgen hinaus in die Wildnis geht. Nur eine Kühlbox ist nirgendwo zu bekommen. Was für eine unnötige Odyssee.