14 – Jamaika, yamannnn

Heute legen wir in Falmouth, Jamaika, an. Es ist noch sehr früh und wir sind scheinbar gut durch die Nacht gekommen. Land ist bereits in Sicht, als der Zimmerservice uns das Frühstück gegen kurz nach 6 vorbei bringt. Also Ausschlafen ist nicht angesagt. Viel Zeit in Jamaika werden wir auch nicht haben. 15:00 Uhr legt das Schiff wieder ab.

Im Vorfeld hatte ich mich ein wenig über Falmouth informiert. Viel ist hier nicht los. Es wird zwar als altes historisches Zentrum gepriesen, aber toll sah das alles nicht aus. Auf eigene Faust könnte es gefährlich werden. Also besser einen Ausflug buchen. Die gehen fast alle nach Ocho Rios. Dort kann das Schiff auch anlegen, tut es aber nicht. Ich vermute, die haben sich in Falmouth diesen Disneyland-Pier finanzieren lassen und legen jetzt dort stattdessen günstiger an. Das Ausflugsteam wartet 7:45 auf dem Pier mit dem Bus auf uns.

Erster Stopp sind die Dunns River Falls. Erwartet habe ich nicht viel. Es ist die größte und beliebteste Attraktion hier. Massen werden täglich die Wasserfälle hinauf gejagt. Umso überraschender war dann der Anblick des Parkplatzes: leer. Das Rasen unseres Fahrers hat sich gelohnt. Wir sind die erste Gruppe und gehen voran. Wir drängeln uns aktiv nach vorn und haben so einen menschenleeren Blick auf die Fälle. Gemeinsam mit einem Guide läuft man Stück für Stück vom Strand die Fälle hinauf. An einigen Stellen sind die Pools sehr tief und das Wasser reicht bis zur Brust. Man wird also gut nass, was bei den Temperaturen aber kein Problem ist. Wenn es so klappt, ich würde es jederzeit wieder machen. Absolut gigantisch.

Jamaika ist sehr bergig und tropisch grün. Die Menschen sind entspannt, aber irgendwie auch nicht. Trinkgeld wird aktiv eingefordert. Und überall dieses aufdringliche Fotomachen. Es ist sehr nervig. Natürlich haben wir wenig Zeit, aber eine rückwärts gerichtete Rache an uns Weißen für die alte Sklavenzeit muss auch nicht sein. Da hat es uns in Mexiko von der Grundstimmung besser gefallen. Die Mexikaner waren dankbar und zurückhaltender. Dafür ist die Landschaft hier abwechslungsreicher.

Zweiter Stopp ist der White River. Hier fahren wir auf LKW-Schläuchen hinunter. Die Tubes sind abenteuerlich improvisiert zusammengebunden. Aber es funktioniert. Der Fluss ist hübsch eingewachsen und hat auch ein paar schnellere Stellen. Es macht super viel Spaß. Ist aber auch schnell vorbei. Eine zweite Runde wäre toll.

Danach wurden wir in ein Resort am Strand gebracht zum karibischen BBQ. Naja. Aber tolle Aussicht. Wir sitzen direkt am Wasser. Wenn wir jetzt nur ins Wasser springen dürften, wäre es rundum perfekt. Man kann nicht alles haben. Zurück zum Schiff und tuuuuuuut. Passend spielt eine Reggae-Band zum Sailout. Wir liegen auf dem Pooldeck und lassen das Erlebte bei einem zweiten Lunch Revue passieren.

Abends nutzen wir die Gunst der Stunde und genießen das leere Solarium. Der Pool schwappt heute mächtig, obwohl null Wellengang ist. Wir sind fast allein und trinken unser Bierchen mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer. Alle anderen machen sich für das formelle Dinner fertig. Heute ist schicker Abend und wir sitzen wieder, wie der Zufall so will, neben den beiden plauderfreudigen schottischen Damen. Heute gibt es Muscheln und Lobster. Die Muschel war sehr lecker, der Hummer nur ok.

Anschließend touren wir mit einem Drink über das Schiff und bleiben bei vielen Drinks in der Sky Lounge hängen. Hier wird zwischen mehr oder weniger älteren, mehr oder weniger verzweifelten, mehr oder weniger Hausfrauen und ihren mehr oder weniger begeisterten Männern getanzt. Pepe lernt eine Ärztin kennen, die in Ungarn studiert hat und sehr gut ungarisch spricht, und tanzt sich in die Herzen der Damen. Morgen können wir uns ausruhen.

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Mach ich auch immer gern: Über die Mitreisenden lästern.
„Jöjjön ki Óbudára,
Egy jó túrós csuszára,
A kerthelyiségben sramli szól,
És ott lehet csak inni jól.“

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