Verdens Ende

Heute fahren wir an das Ende der Welt. Aber zunächst von vorn: Neuerdings regnet und stürmt es jede Nacht. Am Tag ist das Wetter dann meist besser. Heute Morgen hängen die Wolken allerdings noch tief. Aber ab und an kommt die Sonne schon durch. Wir lassen es langsam angehen, bevor wir starten. Der Verkehr in Oslo ist angenehm. Wir kommen zügig durch und sind schnell auf der Autobahn Richtung Süden. 

Erster Halt dient heute unseren Geschichtskenntnissen über die Wikinger. Wir besuchen das Midgard vikingsenter. Ich bin ja nicht unbedingt so sehr für ausgedehnte Besuche in Museen und daher sehr erfreut, dass das Museum selbst überschaubar ist, aber es rundherum viel zu entdecken gibt. Wir lernen, dass wir uns in einem wikingerzeitlichen Machtzentrum befinden, denn auf dem benachbarten Gräberfeld von Borre liegen wohl sogar Könige begraben. Die Bestattung erfolgte in Schiffen – eines war 17 Meter lang – mit prächtigen Grabbeigaben. Die Gräber wurden zufällig entdeckt, als man die Erde der Hügel für den Straßenbau nutzen wollte. Weitere Untersuchungen zeigten, dass hier auch mindestens zwei große Hallenbauten standen, die Mittelpunkte des damaligen Lebens waren. Eine solche extrem eindrucksvolle Halle wurde nachgebaut und ist Teil des Museums. 


In Tønsberg, der ältesten Stadt Norwegens sehen wir im Hafen den Nachbau des Wikingerschiffs Oseberg, das 1904 ausgegraben wurde. Auch hierbei handelt es sich um ein Schiffsgrab. Das Original steht im Wikingerschiffshaus in Oslo, dass leider im Moment geschlossen ist. In ganz Norwegen haben wir nirgends so viel Verkehr erlebt wie hier in Tønsberg.

Aber von dort ist es nicht mehr weit bis zum Ende der Welt. Dieses befindet sich ganz im Süden des Oslofjords, an der Südspitze der norwegischen Insel Tjøme. Charakteristisch ist das Wippfeuer, das sehr fotogen hier steht. Die Gegend hier ist ein sehr beliebtes Urlaubsgebiet der Norweger und insgesamt sehr hübsch. Aber der Hit ist, dass es am Ende der Welt Eduroam, das weltweite WLAN der Universitäten, gibt.