Tag 5 auf dem Atlantik bricht wieder eine Stunde früher an. Die Uhren wurden erneut umgestellt. Wir waren erst um 3 Uhr im Bett, daher streichen wir das Frühstück und beginnen den Tag mit Mittagessen. Das fällt jedoch aufgrund Passatwind und der Dünung mager aus.
Bislang wurde unsere Reise von starken Passatwinden begleitet. Die letzten beiden Tage waren jedoch angenehm ruhig und entspannt. Weit weg von uns treibt jedoch über dem Nordatlantik ein Sturm sein Unwesen. Die Dünung gestern waren nur Vorboten. Heute sind wir bei 4-5 Meter. Ich hoffe, dass es dabei bleibt. Mehr braucht kein Mensch.
Es ist wirklich schade, weil an sich haben wir bestes Mützenwetter. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und Wolken sind nur sporadisch zu sehen. Aber gestern war schon gut Strömung im Pool, heute ist dieser vorsorglich ganz gesperrt. Am Nachmittag entleeren sich sogar die Hot Tubs mit großen Schwappen über die Polstermöbel. Das Schiff schwankt bedrohlich.
Wir sind auf Deck 12 und konzentrieren uns gespannt auf unsere Bücher. Ja nicht nach draußen schauen. Das tut dem Kopf nicht gut. Von unserer Kabine auf Deck 6 sieht es richtig böse aus. Die Wellenberge sind ordentlich. Vorsorglich hat sich unsere Balkontür gleich von selbst verriegelt. Besser nicht da raus gehen. Welche Kraft doch über Wasser und den Passatwind übertragen werden kann. Erstaunlich!
Uns passiert ein Frachter. Wie der so schaukelt. Extrem. Mal taucht die Nase tief ein, mal das Heck. Hoch und runter. Ich glaube, wir sehen genau so aus.
Trotzdem ist die Stimmung an Bord bestens. Einige sind sicherlich über die unfreiwillige Fastenzeit gar nicht so böse. Trotzdem wird weiter gut getrunken. Bezahlt ist ja bezahlt, aber Wellengang und dann noch Disko im Kopf? Wir bleiben lieber bei alkoholfrei.
Was hier so ein Bord ausgeschenkt wird, ist auch so ein Ding. Bier und Wein kann jeder selber zapfen. Kommt alles aus dem Hahn. An den Bars ist fast alles inklusive. Viel ist uns nicht eingefallen, was wir hätten bezahlen müssen. Man kommt sehr gut mit dem klar, was mit dabei ist. Toll ist auch, dass das Schiff bestimmte regionale Spezialitäten mit an Bord nimmt, z.B karibisches Bier.
In unserer Kabine ächzt und knarrt das Schiff. Wie muss das nur früher bei so einem Kahn gewesen sein! Morgen geht es weiter so …
1 Kommentar
KommentierenDa habe ich anscheinend immer Glück gehabt. Die Kreisel haben den Wellen entgegengewirkt. Solche Wellen hatte ich in der Nordsee auch, aber das Gegenmittel – Whiskey – hat geholfen. Ich hoffe dass es euch noch gut geht!